(Berufliche) Inklusion und digitale Medien

Digitale Medien nehmen in immer mehr Bereichen unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle ein. Kommunikation, Freizeit und insbesondere die Arbeitswelt sind zunehmend medial durchdrungen. Angesichts dessen ist auch der Anspruch an berufliche Inklusion eng mit Medien verknüpft. Doch welche Rolle spielen digitale Medien im Hinblick auf die Teilhabe an beruflicher Bildung und am Arbeitsmarkt?

In der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist unter anderem das Recht auf Arbeit für Menschen mit Behinderungen festgeschrieben. Sie sollen einen gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt sowie die Chance, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit selbst zu verdienen, erhalten (Art. 27 UN-BRK). In dieser Hinsicht ergeben sich angesichts der Digitalisierung der Arbeitswelt jedoch zahlreiche neue Herausforderungen. Zusätzlich zu beruflichen Kompetenzen ist vermehrt auch ein kompetenter Medienumgang gefordert, um Arbeitsaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Teilhabe am Arbeitsleben und beruflicher Erfolg sind in der digitalisierten Gesellschaft somit eng an Medien gebunden.

Daher scheint es notwendig, Medien im Kontext von Inklusion, Arbeit und beruflicher Bildung konsequent einzubeziehen. Allen Menschen, vor allem Menschen mit Behinderungen, muss ein Zugang zu Medien ermöglicht werden, um ihnen die Chance auf eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft, an Berufsbildung und am Arbeitsmarkt zu eröffnen. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, über digitale Medien auf Informationen und Lerninhalte zuzugreifen und diese im Rahmen beruflicher Bildungsprozesse sinnvoll für sich zu nutzen. Gleichzeitig müssen sie Kompetenzen im aktiven und kritischen Umgang mit Medien erwerben, um mediengestützte Arbeitsaufgaben ausführen zu können.

Im Projekt D.I.A. werden vor diesem Hintergrund neue Konzepte entwickelt, digitale Medien in der beruflichen Bildung gezielt zur Förderung von Inklusion einzusetzen. Über eine inklusiv gestaltete App, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hotel Aspethera die Chance erhalten, im Arbeitsprozess auf barrierefrei gestaltete Lerninhalte und aufgabenbezogene Unterstützung zuzugreifen. Zusätzlich soll durch ein erweitertes, medienunterstütztes Qualifizierungskonzept der Erwerb beruflicher Schlüsselkompetenzen gefördert werden. Auf diese Weise sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit und ohne Behinderung mit Hilfe digitaler Medien ein selbständige(re)s Arbeiten und berufliche (Teil-)Qualifizierungen ermöglicht werden.